Unsere „Flucht“ vor dem schlechten Wetter am Schluchsee endet in Erlenbach bei Dahn auf dem Naturcampingplatz am Berwartstein. Der gepflegte und ruhige Platz hat es uns sofort angetan.

Wir stehen direkt am Sportplatz mit Blick auf die Gaststätte.

Nur wenige Minuten entfernt kann man die Burg Berwartstein besichtigen, eine der wenigen noch bewohnten Burgen in Rheinland-Pfalz.

Die Burg wurde verlassen, zerstört und Anfang des 19. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Der damalige Bauherr nahm sich dabei einige „künstlerische Freiheiten“, so dass die heutige Ansicht wohl nicht dem Original entspricht. Die „schlimmsten Auswüchse“ wurden vom jetzigen Besitzer zurückgebaut, berichtete man uns während der Burgführung.

Die kleine Kapelle am Eingang beeindruckt durch ihre Wandmalerei. Wenige Schritte weiter erreicht man den aktuellen Eingang – und einen Eindruck davon, dass es früher anders ausgesehen hat.

Der Eintritt beinhaltet eine Führung, die man sich unbedingt gönnen sollte. Bei der Gelegenheit erfährt man dann nämlich, wie ungewöhnlich es ist, dass über Burgen einen innen liegenden Brunnen verfügen. 104 Meter geht es in die Tiefe, ein unschätzbarer Vorteil bei Belagerungen.

Ein Blick in die Küche, liebevoll mit viel altem Gerät ausgestattet

Viele alte Urkunden sind ausgestellt, die man sich nach der Führung in Ruhe anschauen sollte. 1152 wird die Burg Berwartstein übrigens erstmals geschichtlich erwähnt.

Begleiten wir die Führung nach draußen

Die Terrasse

Hier lag der historische Eingang zur Burg. Eng und steil, direkt in den Fels geschlagen, ließ er sich bestimmt gut verteidigen.

Heute führen ein paar Stufen an der Wand nach unten

Vor dem Burggarten gibt es eine kleine Geschichtsstunde. Lebte hier doch einst Hans von Trotha, auch „Hans Trapp“ genannt, der Hofmarschall des Kurfürsten von der Pfalz, der sehr genüsslich die Nachbardörfer terrorisierte. Wenn man den Führern glauben darf, kann man mit dem Namen Hans Trapp noch heute die Einwohner des Elsass erschrecken. (Wir haben es nicht ausprobiert…)

Der Rundgang endet mit einem Gang durch die Tiefen des Felsens. Vereinzelt aufgestellte Kerzen geben nur wenig Licht. Es ist gruselig, aber macht auch viel Spaß. Am Ende kommt man wieder am aktuellen Eingang heraus und kann sich einen Teil des Obergeschosses der Burg ansehen.

Ein Teil der Burg wurde von Hand direkt in den Felsen geschlagen. Die Spuren findet man hauptsächlich in den Treppenhäusern.

Etwa so kann man es sich wohl vorstellen
Hier sieht man die Spuren

Ritterrüstungen und eine Folterkammer dürfen natürlich nicht fehlen.

Alte Möbel sorgen für die richtige Atmosphäre und geben einen Einblick in alte Handwerkskunst

Wie authentisch der Blick in dieses Schlafzimmer ist, kann ich nicht beurteilen, aber sehenswert ist es trotzdem.

Es war recht voll, also haben wir uns mit einem Besuch der großen Aussichtsplattform begnügt. Der Blick ist unglaublich.

Hier ginge es noch weiter nach oben.
Bei uns nennt man das liebevoll „Hühnerleiter“

Wir verlassen die Burg und folgen dem Weg außen herum. Hier stoßen wir auf einen der Türme. Insgesamt fünf gab es früher, sie ließen sich durch den „Keller“ erreichen, den wir vorhin im Dunkeln erkundet haben.

In der Führung wird auf die Ruine „Klein Frankreich“ hingewiesen. Laut Wegweiser ist sie nur 500 Meter entfernt…

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