Mit unserem A-Hörnchen hatten wir 2022 einen verlängerten Wochenendausflug nach Dresden zum Weihnachtsmarkt unternommen. Wir übernachteten in Halle und auf dem Navi wurde uns das Museum für Vorgeschichte angezeigt. Wir wussten, dass hier die Himmelsscheibe von Nebra ausgestellt wird und unsere Liste der Wunschziele erhielt den nächsten Eintrag.
Der erste Ausflug mit unserem „kleinen Dicken“ führt uns deshalb Ende Februar 2023 zurück nach Sachsen-Anhalt. Wie immer sind wir am Freitag gegen Mittag gestartet und nach einer unfreiwilligen nächtlichen „Stadtrundfahrt“ durch Halle, weil unser anvisierter Stellplatz bereits belegt war, erreichen wir gegen 23.00 Uhr unser Ziel.
Am Samstag spazieren wir durch Halle zum Museum. Wie erwartet, sind die Parkplätze hier nicht für Wohnmobile ausgerichtet.
Neben der Dauerausstellung, zu der auch die Himmelsscheibe gehört, wird eine Sonderausstellung über Reiternomaden in Europa angeboten.
Wir lassen die Nomadem vorerst im Erdgeschoss ihr Unwesen treiben und beginnen ganz oben, zeitlich gesehen am Anfang.
In einem Nebenraum sind nicht nur Skelettteile vom Mammut und anderen Großtieren ausgestellt, man befindet sich auch plötzlich Auge in Auge mit so einem Giganten.
Hier spiegelt sich leider die Decke, aber trotzdem kann man erahnen, wie groß dieses Tier gewesen sein muss. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es ein Jäger oder ein Beutetier war. Zu Lebzeiten hätte ich ihm oder ihr trotzdem nicht gerne gegenüber gestanden.
Über der Tür findet man zwei Figuren unserer Vorfahren. Wenn ich mich mit meinen 1,75 m neben diesen Giganten schon klein fühle, wie muss es ihnen dann ergangen sein?
Immer wieder entdecken wir Kleinigkeiten, die aus einem „Haufen Knochen“ eine Persönlichkeit formen. Und wenn es auch nur der neugierig schief gelegte Kopf eines Tieres ist.
Nach unendlich vielen Eindrücken erreichen wir dann den Raum, in dem die Himmelsscheibe ausgestellt ist. Sehr anschaulich wird erklärt, was man sieht und wie die Scheibe im Laufe ihrer Nutzung verändert und neues Wissen eingebaut wurde.
Wenn man sich überlegt, dass dieses Stück Metall 3.800 Jahre alt ist – beeindruckend…
Im ersten Stock geht es ebenso spannend weiter. Dieses Diorama zeigt auf Basis eines Fundes bei Leetze den Bau einer Grabanlage
Metall nimmt seinen Platz ein. Verarbeitung und Verzierung zeigen die Herkunft der Stücke, diese hier z.B. aus Skandinavien.
Pferde werden in der Kriegsführung wichtig.
Wie wichtig sie waren, erkennt man z.B. an diesen Grabstätten.
Auch im Erdgeschoss wird der Platz des Pferdes in der Geschichte der Menschen gewürdigt. Für mich das beeindruckendste Stück ist dieser Reiter.
Die liebevoll restaurierten Reste der Rüstung. Unten links sind Teile des Zaumzeugs erkennbar. Faszinierend, oder?
Sonntag früh machen wir uns auf den Rückweg. Das Wetter spielt mit und gönnt mir noch zwei Schnappschüsse.
Das 1953 gefundene Skelett des Mammut von Pfännerhall gilt als das heimliche Logo des Museums. Im Museumsshop hat mich dieser kleine Frechdachs überzeugt, dass er perfekt in meinen Rucksack passt. Er ist überhaupt nicht neugierig und hilft Andreas tapfer dabei, die Süßigkeiten zu vernichten…